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Das Geheimnis von Schlabendorf

Zeitgenössische Dorfmusik in Schlabendorf


Regie: Jürg Montalta, Schweiz
Komposition und musikalische Leitung: Hazel Leach, England
Co-Regie: Moritz von Rappard, Deutschland
Produktionsleitung: René Gottschalk

In Schlabendorf, einer 300-Seelen-Gemeinde bei Luckau, hatte ein außergewöhnliches Musikprojekt Premiere: Hier war das ganze Dorf auf den Beinen, um an fünf verschiedenen Standorten „Das Geheimnis von Schlabendorf“ aufzuführen.
2010 feierte man hier zugleich das 800-jährige Bestehen des Dorfes. Dabei wäre es mit dem Ort schon beinahe vorbei gewesen, denn er sollte dem Bergbau zum Opfer fallen. 31 Jahre lang saßen die Bewohner auf gepackten Koffern. Durch die politische Wende kam der Tagebau gerade noch rechtzeitig zum Stehen. Heute leben die Menschen in sanierten Häusern, genießen einen See vor ihrer Haustür und das Sielmannsche Naturparadies auf der gegenüberliegenden Uferseite.
Auch in bewegten Zeiten und trotz aller Veränderungen haben die Schlabendorfer ein Geheimnis bewahren können. Dieses Geheimnis ergründeten sie im Rahmen des Kunstprojekts „Paradies 2“ mit einer englischen Komponistin, die eine zeitgenössische Musik zu diesem Thema komponiert hat. Der alte Dorfkern, der nagelneue Hafen, der entstehende See und Sielmanns Naturlandschaft gaben der Komposition ihre Struktur und waren gleichzeitig das Bühnenbild, in dem die Schlabendorfer zusammen mit Musikern aus Griechenland und der Lausitz die eigens für sie komponierte Musik spielten.
Alltagserlebnisse, Kriegstraumata, die Bedrohung durch die Kohle, die 30 Jahre angedauert hat, aber auch soziale Probleme der Gegenwart wurden in dieser Inszenierung dargestellt. Ein Umzug, mit dem alle 200 Akteure und die Besucher vom Dorfplatz zum neuen Hafen wanderten, und ein abschließendes kleines Konzert vor der Kulisse des neu entstandenen Sees gaben dem berührenden Abend einen wunderbar heiteren Ausklang.

Eine zeitgenössische Dorfmusik in fünf Sätzen:

Erster Satz: Die Zeit vor dem Bergbau
Zweiter und dritter Satz: Die Verletzung
Vierter Satz: Auf dem Weg
Fünfter Satz: Die Zukunft

Die Stationen im Überblick

Mehr über das Kunstprojekt Paradies 2 erfahren Sie > hier

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letzte Änderungen: 27.2.2013 18:31