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Pressemitteilung vom 31. August 2009

IBA führt Teilnehmer des TICCIH-Weltkongresses zu Lausitzer Industriegiganten

Am 1. September lädt die Internationale Bauausstellung rund 350 Experten für Industriekultur zu einer Exkursion in die Niederlausitz ein – Stationen sind das Erlebniskraftwerk Plessa, die Biotürme Lauchhammer, das Besucherbergwerk F60 und die IBA-Terrassen Großräschen


Großräschen. Ab heute bis zum 5. September 2009 tagen rund 350 internationale Vertreter der Industriearchäologie und Industriedenkmalpflege aus 38 Nationen beim 14. TICCIH-Weltkongress des Internationalen Komitees zur Bewahrung des Industriellen Erbes in der TU Bergakademie Freiberg. Der im Abstand von drei Jahren durchgeführte Kongress findet zum zweiten Mal in Deutschland und erstmals in Ostdeutschland statt. In diesem Jahr wird der Zusammenhang von Denkmalschutz, Ökologie und Ökonomie in den Mittelpunkt gestellt, aber auch Fragen zu „Industriekultur und Tourismus“ und „Industriekultur und Kunst“ werden diskutiert. Mit der Auswahl des Tagungsortes würdigt TICCIH das Bemühen der Industriedenkmalpflege in der Region. Die Internationale Bauausstellung (IBA) Fürst-Pückler-Land führt als Veranstaltungspartner die Kongressteilnehmer am 1. September 2009 auf der Energieroute Lausitzer Industriekultur in die Niederlausitz. Dabei werden die Experten vier Standorte der brandenburgisch-sächsischen Route, die auch eine regionale Route innerhalb der Europäischen Route der Industriekultur (ERIH) ist, kennen lernen.

„Mit dem internationalen TICCIH-Kongress und der bevorstehenden IBA-Konferenz ‚Chance: Bergbau-Folge-Landschaft’ Mitte September haben wir in diesem Monat ein sehr interessiertes Fachpublikum aus der ganzen Welt in der Lausitz zu Gast. Damit wird die Lausitz ins Licht gerückt und auf das herausragende industriekulturelle Erbe aufmerksam gemacht“, sagt Prof. Dr. Rolf Kuhn, Geschäftsführer der Internationalen Bauausstellung (IBA) Fürst-Pückler-Land. Er wird die Konferenzteilnehmer morgen um 10.50 Uhr im Erlebniskraftwerk Plessa begrüßen. Nach einführenden Vorträgen zur IBA und zur Energieroute Lausitzer Industriekultur werden die Exkursionsteilnehmer das älteste Braunkohlekraftwerk Europas entdecken. In die einstige „Kathedrale der Arbeit“ flossen in den letzten Jahren rund 5,4 Millionen Euro in die Sanierung. Im Rahmen der IBA wird ein nachhaltiges Nutzungskonzept erarbeitet. Zudem wird ein Zwischenstopp bei den Biotürmen Lauchhammer eingelegt. Das Industriedenkmal reinigte einst Abwässer der ehemaligen Großkokerei Lauchhammer. Im vergangenen Jahr wurde die Industrieanlage nach umfangreicher Sanierung für Besucher eröffnet. Auf dem Reiseplan stehen aber auch die IBA-Terrassen in Großräschen an der Kante des ehemaligen Tagebaus Meuro, der zum Ilse-See geflutet wird, sowie das Besucherbergwerk F60 in Lichterfeld, auch weithin als „liegender Eiffelturm der Lausitz“ bekannt. Alle vier Standorte sind im Rahmen der Energieroute vernetzt, die insgesamt zehn herausragende Zeugnisse der Industriezeit und bizarre Bergbaulandschaften nach den Kategorien „Highlight“, „Sehenswert“ und „Geheimtipp“ zu einem touristischen Erlebnis verknüpft.

Organisiert wird der TICCIH-Kongress (TICCIH = The International Committee for the Conservation of the Industrial Heritage) unter Federführung des Instituts für Wissenschafts- und Technikgeschichte der TU Bergakademie Freiberg gemeinsam mit dem TICCIH-Nationalkomitee von Deutschland, dem Sächsischen Industriemuseum sowie der IBA Fürst-Pückler-Land. TICCIH wurde 1973 in Ironbridge/ England gegründet und vereint heute weltweit Experten für die Erforschung, Erhaltung und Nachnutzung der materiellen Zeugnisse und Denkmale der Industriekultur. Derzeit verfügt TICCIH über nationale Organisationen in mehr als 40 Ländern in Europa, Asien, Australien, Afrika sowie Süd-, Mittel- und Nordamerika. Etwa alle drei Jahre führt TICCIH einen Weltkongress zu einem wechselnden Schwerpunktthema durch.

Weitere Informationen:
http://www.ticcih2009.de


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