Pressemitteilung vom 29.03.2007

Aus für Landschaftsprojekt Welzow?

IBA stoppt Arbeit am Projekt im Tagebau Welzow-Süd

Großräschen. Bei der heutigen Sitzung des IBA-Arbeitsgremiums Landschaftsprojekt Welzow, verkündete Prof. Rolf Kuhn, Geschäftsführer der Internationalen Bauausstellung (IBA) Fürst-Pückler-Land den voraussichtlichen Abschied vom geplanten Projekt im aktiven Tagebau bei Welzow. „Intensive Prüfungen seitens des Bergbauunternehmens und der beteiligten Behörden ergaben, dass offene Fragen in Hinblick auf Standsicherheit und Wasserqualität derzeit nicht geklärt werden können“, so Kuhn. Wegen des Voranschreitens des aktiven Tagebaus und der notwendigen Integration des Vorhabens in den bergbaulichen Ablauf könne die Projektplanung nicht weiter verändert und die Entscheidung nicht weiter vertagt werden.

Seit 2000 arbeitete die IBA an der Aufgabe, im aktiven Braunkohlentagebau Welzow-Süd ein künstlerisches Landschaftsprojekt zu schaffen. In dem ursprünglich „Wüste/Oase“ genannten Projekt sollte aus den Spuren des industriellen Braunkohleabbaus „eine neue Landschaftsästhetik“ entwickelt werden, wie IBA-Projektleiterin Brigitte Scholz erklärte. Bedenken aus den Anliegerkommunen begegnete die IBA mit der Schaffung eines Arbeitskreises, der veränderte Planungsvarianten offen diskutierte.

Zuletzt wurden Pläne präsentiert, die einen großen Kreisbogens mit rund drei Kilometern Durchmesser vorsahen, der sich in der Landschaft als Höhenzug abheben und im Rahmen der Rekultivierung bis 2030 geschüttet werden sollte. Besonderheit waren nach außen abfallende, geschüttete Flächen, die sich allmählich selbst begrünen würden. Angedacht waren geführte Touren als besonderes touristisches Erlebnis im Lausitzer Seenland.

Prof. Rolf Kuhn äußerte sich bedauernd: „Damit verliert die Region aller Voraussicht nach eine einmalige touristische Chance und die IBA ein wichtiges Projekt." Der IBA-Fachbeirat, ein Expertengremium, das der IBA beratend zur Seite steht, wird bei seiner nächsten Sitzung Ende April entscheiden, ob sich aus der bisherigen Arbeit Ansätze für ein weiteres Engagement der IBA in Welzow ergeben.