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Pressemitteilung vom 21.09.2006

Kunst im Kraftwerk

Ausstellung „Sichtbare Vergangenheit“ in Plessa

Plessa/Großräschen. Bewährungsprobe für die neue Veranstaltungsfläche im historischen Kraftwerk Plessa: Am Samstag, 30. September, eröffnet hier die Ausstellung „Sichtbare Vergangenheit“ mit Malereien von Fritz Kreidt und Film und Fotoarbeiten von Manfred Wilhelms. Die beiden Berliner Künstler fuhren kurz nach dem Mauerfall in die Braunkohle- und Industriegebiete der untergegangenen DDR, um die noch in Betrieb befindlichen Anlagen, Fabriken und Tagebaue filmisch, fotografisch und in Gemälden festzuhalten, bevor viele von ihnen für immer schlossen. Entstanden sind so faszinierende Momentaufnahmen aus den letzten Stunden einer langen Industriegeschichte und die ersten Stunden eines sich abzeichnenden Neuanfangs.

Erstmals werden jetzt im Kraftwerk Plessa aus der großen Zahl der so entstandenen Werke rund 40 Malereien von Kreidt und 40 Fotografien von Wilhlems zusammen mit dem Film „Rostige Bilder“ in einer gemeinsamen Ausstellung zu sehen sein. Das Besondere an der Ausstellung ist die Verbindung der Originalatmosphäre des stillgelegten Braunkohlekraftwerks aus den 20er Jahren mit den Bildzeugnissen der Künstler, die nach 15 Jahren in die Landschaft ihrer Bilderkundungen zurückkehren. In der Ausstellung kreuzen sich die Linien der Künste Malerei, Fotografie und Film, mit denen der Geschichte des Bauwerks und der Menschen, die hier seit 1927 gearbeitet haben.

Die multimediale Ausstellung „Sichtbare Vergangenheit“ ist die erste künstlerische Nutzung im neu sanierten Herzstück des Kraftwerks: Am 10. September wurde hier der so genannte Turbinentisch des Kraftwerks Plessa durch Brandenburgs Bauminister Frank Szymanski als Veranstaltungsfläche freigegeben. Das Kraftwerk ist eines von 24 Projekten der Internationalen Bauausstellung (IBA) Fürst-Pückler-Land und wird derzeit zu einem vielseitigen Erlebniskaftwerk umgebaut.

Eröffnet wird die Ausstellung im Beisein der beiden Künstler am Samstag, 30. September, um 14 Uhr durch Kraftwerkschef Hajo Schubert und IBA-Geschäftsführer Prof. Rolf Kuhn. Danach ist die Ausstellung bis 10. Dezember zu sehen.

Zum Hintergrund

Öffnungszeiten

1. Oktober bis 10. Dezember, montags – freitags 10 – 16 Uhr, samstags, sonntags und feiertags: 10 – 17 Uhr. Führungen für Gruppen ab 10 Personen nach Voranmeldung.

Ort

Industrie-Denkmal & Industrie-Museum Kraftwerk Plessa. Nordstraße 1-3, 04928 Plessa, Fon 03533 / 60720.

Fritz Kreidt

Der im Ruhrgebiet geborenen Maler gehört zu den großen zeitgenössischen Künstlern, die sich der Malweise des Realismus verschrieben haben und Zeitgeschichte dokumentieren. Kreidt beschäftigt sich seit Jahren mit den Vorkommnissen der „Wende“ und ihrer Auswirkungen für die Städte, Landschaften und Menschen. In seinen Bildern gehen häufig verfallende Industriebauten, Kulturlandschaft und Natur ineinander über.

Manfred Wilhelms

Nach Anfängen als Maler und Fotokünstler entwickelte sich Wilhelms als Autodidakt zum Filmregisseur. Seit 20 Jahren dreht er vor allem Fernsehbeiträge und Dokumentarfilme. Zu seinem Werk als Regisseuer, Autor und Produzent gehört auch die Berlin-Reihe „Berlin – du Fremde, Du Schöne: Ein Zyklus in sieben Filmen 1995-2001“, darunter „Legende vom Potsdamer Platz“ (2001). In der Langzeitbeobachtung dokumentiert Wilhelms die städtebauliche Veränderung Berlins nach der Wende.

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letzte Änderungen: 26.1.2017 13:13