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Pressemitteilung vom 08.09.2006

Muskauer Faltenbogen als nationaler Geopark anerkannt

GeoUnion Alfred-Wegener-Stiftung verleiht wertvolles Prädikat

Großräschen. Der Muskauer Faltenbogen ist eine geologisch einmalige Landschaft im „Dreiländereck“ von Brandenburg, Sachsen und Polen. Als Projekt der Internationalen Bauausstellung (IBA) Fürst-Pückler-Land soll hier grenzüberschreitend ein landschaftsbezogener Tourismus entwickelt werden. Ein wesentlicher Schritt für das Vorhaben wurde nun getan: Der Muskauer Faltenbogen wurde in dieser Woche zum nationalen Geopark erklärt und erhielt damit eine seltene Auszeichnung, die nur wenigen, geologisch besonderen Gebieten vorbehalten bleibt - wie etwa dem Harz und der Vulkaneifel. Verliehen wurde das Prädikat „GeoPark Deutschland“ von der GeoUnion Alfred-Wegener-Stiftung in Berlin im Einvernehmen mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bei einer Tagung in Clausthal-Zellerfeld.

Beim Muskauer Faltenbogen handelt es sich um eine sogenannte „Stauchendmoräne“, die vor 450 000 Jahren in der Elster-Eiszeit entstanden ist und in ihrer Ausprägung europaweit einmalig ist. In Kooperation mit der IBA wurde die Anerkennung als Geopark in den vergangenen Jahren durch die beiden Fördervereine Geopark Muskauer Faltenbogen in Deutschland und Polen sowie die beteiligten Landkreise und Gemeinden in Sachsen und Brandenburg und Polen angestrebt.

In Brandenburg wurden seit 2002 bereits mehrere Projekte zur Entwicklung umgesetzt, darunter der Aussichtsturm am Felixsee, ein Informationszentrum in Jerischke und Rundwege zu bestimmten Themen. Auf sächsischer Seite beginnt unter Regie der Entwicklungsgesellschaft Niederschlesien-Oberlausitz derzeit der Ausbau des Radwegenetzes durch den sächsischen Teil des Muskauer Faltenbogens. Weitere Besucherzentren in Brandenburg, Sachsen und dem Lebuser Land (Polen) und ein einheitliches Leitsystem sind geplant. Auch eine internationale Anerkennung als UNESCO-Geopark wird in den nächsten Jahren angestrebt.

Ziel bei der Zertifizierung von Geoparks ist es, der Nachwelt eine intakte Umwelt zu erhalten, geowissenschaftliches Wissen in der Bevölkerung zu fördern und die wirtschaftliche Entwicklung auf lokaler Ebene zu unterstützen.

Am 17. September, dem Tag des Geotops, haben Besucher die Gelegenheit, das neue Geotop bei geführten Touren kennen zu lernen. Anmeldeschluss ist der 14. September.

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letzte Änderungen: 26.1.2017 13:13