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Pressemitteilung vom 16.08.2006

Richtfest für Brandenburgs erstes schwimmendes Haus

Ministerpäsident Platzeck feiert mit Internationaler Bauausstellung

Großräschen/Vetschau. Schwimmende Häuser auf künstlichen Seen – diese kühne Vision der Internationalen Bauausstellung (IBA) Fürst-Pückler-Land wird derzeit im Lausitzer Seenland Realität. Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck feierte heute mit der IBA Richtfest für das erste schwimmende Haus in Brandenburg: Auf dem Gräbendorfer See, einem Bergbaufolgesee bei Laasow (Stadt Vetschau), baut gerade ein Investor aus Cottbus eine schwimmende Tauchschule. Bereits Anfang Juli eröffnete 15 Kilometer südlich auf dem Partwitzer See im sächsischen Teil des Lausitzer Seenlandes ein schwimmendes Ferienhaus. Weitere Projekte in der entstehenden Seenlandschaft sollen folgen. Dazu wurde heute auch ein Kompetenzzentrum für schwimmende Architektur gegründet.

Die Arbeiten für die schwimmende Tauchschule begannen im Herbst 2005 mit dem Bau einer 70 Meter langen Steganlage in den Gräbendorfer See, eines Funktionsgebäudes sowie der Erschließung am Ufer. An diesem Steg liegt nun das schwimmende Haus, das im Rohbau innerhalb der vergangenen zwei Wochen fertig gestellt wurde. Das zweistöckige Gebäude mit einer Nutzfläche von 123 Quadratmetern wurde vom Architekturbüro Kuhn & Uhlich (Haßfurt) entworfen und in Holzbauweise umgesetzt. Es steht auf einem Schwimmponton aus betonummantelten Schaumstoff. Investor und Betreiber der schwimmenden Tauchschule ist das Tauch- und Freizeitcenter Laasow des Cottbuser Geschäftsmanns Gunther Walter. Die Investitionssumme für das Objekt beträgt 240.000 Euro. Am gleichen Standort sind in den nächsten Jahren bis zu zehn schwimmende, vorwiegend touristisch genutzte Häuser geplant.

Neben geplanten Erweiterungen der beiden bisherigen Standorte schwimmender Häuser auf dem Gräbendorfer und dem Partwitzer See planen verschiedene Investoren und Projektentwickler auch an anderen Standorten im Lausitzer Seenland schwimmende Häuser. Die IBA koordiniert die Kooperation der beteiligten Verbände, Planungsbehörden und privaten Investoren. Zu diesem Zweck gründete die IBA heute mit dem Fachbereich Architektur / Bauingenieurwesen / Versorgungstechnik an der Fachhochschule Lausitz und der LMBV (Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft) ein „Kompetenzzentrum Schwimmende Architektur“. Gemeinsam wollen die drei Partner das Thema schwimmende Architektur umfassend beleuchten und Kompetenzen in der Lausitz konzentrieren, um anhand von Pilotprojekten übertragbare Lösungen für die unterschiedlichsten Nutzungsformen zu entwickeln und realisieren. Damit soll sich die Region als Zentrum für die Entwicklung und den Export schwimmender Architektur etablieren. Am Rande des Richtfestes unterzeichneten IBA-Geschäftsführer Prof. Dr. Rolf Kuhn, LMBV-Geschäftsführer Dr. Mahmut Kuyumcu und Prof. Dr. Günter H. Schulz, Vizepräsident der FH Lausitz eine entsprechende Kooperationsvereinbarung. Das Kompetenzzentrum wird bei der IBA angesiedelt.

In dem früheren Tagebau Gräbendorf wurde bis 1992 Braunkohle gefördert. Als einer der ersten künstlichen Seen im entstehenden Lausitzer Seenland wird er voraussichtlich 2007 fertig geflutet sein. Derzeit laufen noch abschließende Sanierungsarbeiten durch die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV).

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