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Pressemitteilung vom 19.05.2006

Schwimmende Visionen werden Realität

IBA-Projekt „Schwimmende Häuser“ im Lausitzer Seenland startet

Großräschen. Schwimmende Häuser sollen zu einem Markenzeichen des entstehenden Lausitzer Seenlandes werden. Das ist eines der spektakulärsten Projekte der Internationalen Bauausstellung (IBA) Fürst-Pückler-Land. An mehreren Standorten innerhalb der größten künstlichen Seenlandschaft Europas sollen in den nächsten Jahren schwimmende Wohnhäuser, Ferienhäuser, Restaurants und verschiedene touristische Objekte entstehen. Seit rund fünf Jahren arbeiten die IBA und ihre Partner an dieser Idee. 2006 werden die ersten Projekte im brandenburgischen und sächsischen Teil des Seenland umgesetzt. Am 2. Juni eröffnet die Firma Aqua Terra Lausitz (ATL) bei Klein Partwitz (Gemeinde Elstertal, Landkreis Kamenz, Sachsen) das erste Haus auf dem Partwitzer See.

Bei dem Objekt handelt es sich um ein schwimmendes Ferienhaus, das in eine neue Marina integriert ist. Das zweigeschossige Haus wurde als vorgefertigter Modulbau realisiert und auf eine an den Steg der Marina gekoppelte Plattform gesetzt. Das Projekt wurde von der Investorengruppe Aqua Terra Lausitz (ATL) in nur einem Jahr vorbereitet und realisiert. Es liegt in unmittelbarer Nähe eines etablierten touristischen Betriebs - dem Reiterhof Partwitz - und wird ab Juli als Ferienhaus für 2-4 Personen vermietet. Gleichzeitig dient es als Referenzobjekt für die geplante, länderübergreifende Feriensiedlung „Aqua Casa“ am nordwestlichen Seeufer. Eine Siedlung schwimmender Häuser ist ein Schwerpunkt des Projekts, das ab 2008 schrittweise gebaut werden soll. Außer dem Partwitzer See gehören weitere Standorte im Lausitzer Seenland zu dem Projekt „Schwimmende Häuser“.

Ebenfalls weit fortgeschritten ist das Vorhaben bei Laasow (Stadt Vetschau im Landkreis Oberspreewald-Lausitz, Brandenburg): Bereits im Dezember 2005 wurden hier am Gräbendorfer See die Außenanlagen, mit Zufahrtstraße und Anlegesteg für eine Siedlung aus zehn schwimmenden Wohn- und Ferienhäusern fertig gestellt. Den Auftakt macht hier eine schwimmende Tauchschule. Gegenwärtig laufen Detailplanungen für den Bau im Sommer 2006. Die touristische Nutzung beginnt schon eher: Am 27. Mai eröffnet der künftige Betreiber der schwimmenden Tauchschule, Gunther Walter aus Cottbus, am Ufer eine Beachbar.

Ein weitere Standort ist der Geierswalder See: Direkt beim Ort Geierswalde - wie Klein-Partwitz ebenfalls zur Gemeinde Elsterheide gehörend - stehen in naher Zukunft gleich mehrere Projekte vor der Umsetzung: Noch in diesem Jahr will die Firma Wilde Metallbau GmbH aus Massen bei Finsterwalde mit dem Bau einer Ferienhaussiedlung beginnen, die aus Häusern des designorientierten Typs „go-tic“ besteht. Der Entwurf für die „go.tic“-Häuser vom Büro „eckedesgin“ aus Berlin hat in diesem Jahr den renommierten „Product Design Award“ erhalten. In unmittelbarer Nähe ist zudem ein schwimmendes Restaurant geplant.

Mittelfristig sind auch an anderen Standorten durch verschiedene Investoren und Projektentwickler weitere Projekte geplant, wobei die IBA die länderübergreifende Kooperation der beteiligten Verbände, Planungsbehörden und privaten Investoren koordiniert. Zu diesem Zweck baut die IBA derzeit mit dem Fachbereich Architektur an der Fachhochschule Lausitz und der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) ein so genanntes „Kompetenzzentrum Schwimmende Architektur“ auf. Gemeinsam wollen IBA, FHL und LMBV das Thema Schwimmende Architektur umfassend beleuchten und Kompetenzen in der Lausitz konzentrieren, um anhand von Pilotprojekten übertragbare Lösungen für die unterschiedlichsten Nutzungsformen zu entwicklen und realisieren. Damit soll sich die Region als Zentrum für die Entwicklung und den Export schwimmender Architektur etablieren.

Besonders wertvoll ist dabei die Erfahrung der LMBV bei der Wiedernutzbarmachung von Bergbaufolgelandschaften. Als Sanierer der Hinterlassenschaften des Braunkohlenbergbaus schafft das Bundesunternehmen LMBV die entscheidenden Voraussetzungen zur Nachnutzung der Flächen und damit auch für neue Entwicklungen in der Region. Der LMBV gehören bis heute mehrheitlich die Flächen im Lausitzer Seenland. Bis zur Beendigung der Bergaufsicht und einer Veräußerung an Dritte ist die LMBV auch Eigentümer der Bergbaufolgeseen.


Eröffnungs- und Fototermin: Freitag, 2. Juni, 11 Uhr in Klein Partwitz mit Vertretern von ATL, LMBV, IBA und den Landesregierungen von Sachsen und Brandenburg.

Die öffentliche Besichtigung der Anlage für alle Interessierten ist dann am folgenden Pfingstwochenende möglich.

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letzte Änderungen: 26.1.2017 13:13