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Pressemitteilung vom 16.01.2006

„Alles verloren – alles gewonnen?“ geht weiter

Theaterprojekt mit umgesiedelten Großräschenern wird fortgesetzt

Großräschen. as Dorf Bückgen gibt es seit 15 Jahren nicht mehr, es musste der Braunkohle weichen. Doch die ehemaligen Bewohner des Großräschener Stadtteils haben ihre Heimat nicht vergessen. Im vergangenen Jahr ließen sie unter Anleitung des schweizer Regisseurs Jürg Montalta in der Theaterinszenierung „Alles verloren – alles gewonnen?“ ihr Dorf in der Braunkohlegrube Meuro wieder aufleben. Nun schlagen Montalta und die Großräschener das zweite Kapitel auf: Am 21. Januar hat „Was ist Heimat? Blick in eine Theaterwerkstatt“ Premiere.

s waren die ehemaligen Bückgener selbst, die feststellten, dass sie ihre Geschichte(n) noch nicht fertig erzählt hatten. Jürg Montalta baut somit in der Weiterentwicklung seines Projekts auf den Erfahrungen der Aufführungen im Tagebau, insbesondere dem wieder erwachten Gemeinschaftssinn auf. Dazu lud der Künstler auch Großräschener Bürger ein, die nicht aus dem alten Bückgen stammen. Gemeinsam wurden Ideen gesammelt, diskutiert und mal vertieft mal verworfen. Montalta: „Beim Zusammentragen der Ideen tauchten immer wieder Erlebnisse der Vertreibungen auf – Vertreibung in Folge des Krieges und später des Tagebaus. Geschichten von ungeheurem Lebenswillen und Zeugnisse unglaublicher Kreativität.“ Aus den zahllosen Geschichten der Großräschener und aus gemeinsamen Nachforschungen entstand ein Kaleidoskop von Bildern, Geschichten und Liedern. Und bald stellte sich die entscheidenden Fragen: „Was ist Heimat?“ Ist Heimat ein veralteter Begriff? Ist Heimat ein Gefühl oder ein bestimmter Ort? Wird Heimat erst durch ihren Verlust empfunden? Hat Heimat für junge Menschen die gleiche Bedeutung wie für die Älteren? Bei der Aufführung geben die Großräschener zu diesen Fragen ihre ganz persönlichen Antworten und laden zu einem „Blick in eine Theaterwerkstatt“.

Zeit: 21. Januar, 19 Uhr
Ort: IBA-Terrassen, Haus 3

Besucher sind herzlich dazu eingeladen, sich nach Aufführung bei heißen Getränken mit den Teilnehmern auszutauschen.

Erzähler und Ideengeber: Curt Claus, Vincent Heine, Hilde Jahn, Günter Kalliske, Sebastian Beese, Karl-Heinz Langheinrich, Helga Lehnigk, Frank Muschik

Konzeption, Regie: Jürg Montalta

Regieassistenz: Karola Pfeifer Technik Karola Pfeifer, Frank Muschik Beratung Silvia Maier Musik Urte Schütz

„Was ist Heimat? Eine Annäherung“ ist ein Projekt von Jürg Montalta in Kooperation mit der Internationalen Bauausstellung (IBA) Fürst-Pückler-Land, der IBA-Terrassen GmbH, der Stadt Großräschen und der Agentur für Landschaftserlebnis und Kunst. Es wird gefördert vom MIR – Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung Brandenburg.

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letzte Änderungen: 26.1.2017 13:13