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Pressemitteilung vom 26.05.2005

„AnrufBus“ als Verkehrskonzept der Zukunft?

IBA-Fachkonferenz in Großräschen beendet

Großräschen. Ländliche Regionen mit rückläufiger Bevölkerungsentwicklung stehen vor besonderen Herausforderungen. Gerade für die Infrastruktur und den öffentlichen Personennahverkehr müssen attraktive und wirtschaftlich tragfähige Lösungen gefunden werden. Eine geeignete Form auch zukünftig bedarfsgerecht Mobilität zu gewährleisten, sind so genannte Anrufbusse. Das ist das Ergebnis einer Fachkonferenz der Internationalen Bauausstellung (IBA) Fürst-Pückler-Land, die am 25. und 26. Mai auf den IBA-Terrassen in Großräschen stattfand.

Anrufbusse verkehren flexibel in zuvor definierten Gebieten - ohne Fahrplan- und Linienbindung. Im Unterschied zum Taxiverkehr werden aber die Fahrtwünsche der Kunden gebündelt. Zur Nutzung ist lediglich ein Busfahrschein sowie ein Telefonanruf nötig.

Aus den Vorträgen der neun Referenten aus Deutschland und Schweiz wurde deutlich, dass das Thema „AnrufBus“ durch zahlreiche europäische, nationale, regionale und private Initiativen zunehmend an Bedeutung gewinnt. Der Einsatz von flexiblen, teilweise telematikgestützten Angebotsformen ermöglicht es auch in Räumen mit rückläufiger Bevölkerungsentwicklung bei wirtschaftlich vertretbarem Aufwand ein attraktives Nahverkehrverkehrsangebot in der Fläche aufrecht zu erhalten. Beim Ersatz von schwach ausgelasteten Linienbusfahrten durch den „AnrufBus“ kann damit zum gleichen Aufwand sogar eine Attraktivitätssteigerung des Verkehrsangebots erreicht werden.

Der „AnrufBus“ bildet deshalb zum Beispiel in der Lausitz eine geeignete Lösung zur Vernetzung in der Fläche sowie zur Erreichbarkeit der IBA-Projekte mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Im Rahmen der Verkehrskonferenz wurde auch ein neues Verkehrskonzept der IBA für die Region vorgestellt. Das Konzept sieht neben der Einführung eines „AnrufBus“-Systems die Einführung einer Industriekultur-Buslinie, eines Call-a-bike-Systems an ausgewählten Bahnhöfen entlang des Fürst-Pückler-Radweges sowie einer internetbasierten Mitfahrvermittlung vor. Über diese Mitfahrzentrale können bereits heute unter www.iba-see.de Pkw-Mitfahrten zu allen IBA-Projekten angeboten und gebucht werden.

An der Fachkonferenz nahmen rund 50 Vertreter von Verwaltungen, Verkehrsunternehmen und Universitäten teil.

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letzte Änderungen: 26.1.2017 13:13