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Pressemitteilung vom 22.03.2005

Tagebau wird zu Naturparadies

Heinz Sielmann Stiftung und Internationale Bauausstelllung kooperieren

Großräschen/Duderstadt. Die Heinz Sielmann Stiftung und die Internationale Bauausstellung (IBA) Fürst-Pückler-Land arbeiten zusammen: Sielmanns Naturlandschaft Wanninchen wird in die Projektliste der IBA aufgenommen. Am Sonntag, dem 03. April, besiegeln die Projektpartner die Kooperation im feierlichen Rahmen ab 10 Uhr im Naturparkzentrum Wanninchen bei Luckau.

Gemeinsames Ziel der Heinz Sielmann Stiftung und der IBA Fürst-Pückler-Land ist es, der Natur auf der Altbergbaufläche in weiten Teilen freien Lauf zu lassen und nur durch behutsame Maßnahmen Initiale für eine Entwicklung wertvoller Lebensräume zu schaffen. Eine gezielte Besucherlenkung und behutsame Erschließung für sanften Tourismus unterstützen ermöglichen die natürliche Entwicklung der Flächen. In das touristische Konzept gehören unter anderem Ausstel-lungen und geführte Wanderungen insbesondere für Schülergruppen.

Anlaufpunkt für Besucher ist das Heinz Sielmann Naturparkzentrum Wanninchen. Der umgebaute, ehemalige Bauernhof ist das einzige Gebäude, das vom Dorf Wanninchen übrig geblieben ist. Wie vier andere Dörfer auch wurde Wanninchen im Zuge der Braunkohle-Gewinnung im Lausitzer Braunkohlerevier überbaggert. Daran erinnert die Ausstellung „Verschwundene Orte“, die ebenfalls am 3. April im Naturparkzentrum eröffnet wird.

Bis 1991 wurde im Tagebau Schlabendorf-Süd südlich von Luckau Braunkohle gefördert. Den Abraumbaggern zum Opfer fielen dabei nicht nur fünf Dörfer, sondern auch große Wald- und Ackerflächen. Zurück blieben so genannte „Bergbaufolgelandschaften“. Im Jahr 2000 begann die Heinz Sielmann Stiftung hier im Naturpark Niederlausitzer Landrücken Flächen zu erwerben. Heute ist die Naturlandschaft über 30 Quadratkilometer groß, und die Natur hat Zeit und Raum, sich ungestört vom Menschen zu entwickeln. Mittlerweile erobert sich die Natur Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzen zurück. Auf den Kippenflächen haben sich Magerrasen- und Feucht-gebiete entwickelt und zahlreiche Tier— und Pflanzenarten angesiedelt – darunter gefährdete Arten wie der Wiedehopf oder die Sandstrohblume. Kraniche, Wildgänse und andere Zugvögel haben das Gebiet für sich entdeckt. Aus einer Mondlandschaft wird allmählich ein Naturparadies.

Sielmanns Naturlandschaft Wanninchen grenzt unmittelbar an das IBA-Projekt Fürstlich Drehna, wo Teile des durch den Tagebau zerstörten Schlossparks wiederhergestellt wurden. Nun wird die Naturlandschaft offiziell in die Projektliste der IBA-Landschaftsinsel „Seese-Schlabendorf: Vorindustrielle Kultur und Nachindustrielle Natur“ aufgenommen.

Unterzeichnet wird die Projektvereinbarung von
· Helmut Donath, Leiter Naturpark Niederlausitzer Landrücken
· Prof. Dr. Matthias Freude, Präsident Landesumweltamt Brandenburg
· Prof. Dr. Rolf Kuhn, Geschäftsführer IBA Fürst-Pückler-Land
· Dr. Mahmut Kuyumcu, Vorsitzender Geschäftsführung, Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV)
· Walter Stelte, Vorstandsmitglied Heinz Sielmann Stiftung
· Martin Wille, Landrat Landkreis Dahme-Spreewald

Pressevertreter sind herzlich eingeladen.

Die Pressekonferenz findet um 14.00 Uhr im Naturparkzentrum Wanninchen statt.

Fotos von der Veranstaltung ab 3. April unter www.sielmann-stiftung.de/presse_fs.html

Kontakt:
Heinz Sielmann Stiftung
Öffentlichkeitsarbeit
Annika Milde
Gut Herbigshagen
37115 Duderstadt
Fon 05527 / 914-258
a.milde@sielmann-stiftung.de
www.sielmann-stiftung.de

IBA Fürst-Pückler-Land
Öffentlichkeitsarbeit
Rainer Müller
Seestr. 84-86
01983 Großräschen
Fon 035753 / 370 - 283
mueller@iba-see.de
www.iba-see.de

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letzte Änderungen: 26.1.2017 13:13