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Pressemitteilung vom 02.10.2003

Liegender Eiffelturm wird Licht-Klang-Skulptur

Bundespräsident weiht Kunstwerk "LICHTERFELD F60" von Hans Peter Kuhn ein

Finsterwalde. Als Abraum-Förderbrücke war die F60 in Lichterfeld weltweit eine der größten beweglichen Arbeitsmaschinen, die jemals gebaut wurden. Mit Hilfe der Internationalen Bauausstellung (IBA) Fürst-Pückler-Land wurde das 502 Meter lange ehemalige Tagebaugroßgerät vor der Verschrottung gerettet und zum Besucherbergwerk umgebaut. Seit über einem Jahr können Mutige den "liegenden Eiffelturm der Lausitz" besteigen. Jetzt ist der Stahl-Koloss zudem eine der größten Lichtskulpturen der Welt.

Seit der Eröffnung als Besucherbergwerk vor gut einem Jahr hat sich die F60 zu einem Besuchermagneten entwickelt: Von Anfang Mai 2002 bis heute kamen knapp 120.000 Gäste, um den Stahl-Giganten ganz aus der Nähe zu sehen oder an einer Führung über die Brücke teilzunehmen.
Die IBA entwickelte die Idee, den industriekulturellen Anziehungspunkt zusätzlich in eine riesige künstlerische Installation zu verwandeln, die heute von Bundespräsident Johannes Rau sowie von Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck eingeweiht wird.

Der international renommierte Komponist, Klang- und Lichtkünstler Hans Peter Kuhn aus Berlin entwarf mit seiner Arbeit "LICHTERFELD F60" eine Art leuchtende Schraffur für die ehemalige Förderbrücke. An beiden Längsseiten der F60 sind weiße Leuchtstäbe angebracht, die in unterschiedlichen vertikalen Richtungen verlaufen. In der Dämmerung und bei Dunkelheit erscheint die F60 so in veränderter Gestalt. Die Lichtstäbe bilden eine neue Struktur, die über der Stahlkonstruktion liegt. Zusätzlich werden die insgesamt 28 Aufbauten der Förderbrücke farbig angeleuchtet, so dass sie im Gesamtbild als bunte Punkte erscheinen.

Nähert man sich dem Besucherbergwerk, vermittelt eine Klangkomposition obendrein den Eindruck industrieller Tätigkeit: über die Länge der F60 verteilte Lautsprecher verbreiten eine dynamische, impulshafte Komposition, die mit der Erinnerung an die Betriebsgeräusche des Stahl-Kolosses spielt.

Die Kosten für das Kunstwerk betragen 585.000 Euro. Der Großteil davon - etwa 389.000 Euro -wurde durch das Bund-Länder-Fördermittelprogramm "Gemeinschaftsaufgabe - Infrastruktur" als Tourismusförderung über das brandenburgische Ministerium für Wirtschaft aufgebracht. Mittel aus der Bergbausanierung und der Eigenanteil der Gemeinde komplettieren die Finanzierung.

Der Förderverein Besucherbergwerk F60 e.V. wird künftig neben dem Besucherbetrieb auch den Betrieb des Licht-Klang-Kunstwerks übernehmen. Eingeschaltet wird die Installation "LICHTERFELD F60" bis auf Weiteres freitags, samstags und sonntags sowie vor und an Feiertagen ab Einbruch der Dunkelheit gegen 18.00 Uhr bis 22.00 Uhr. Der Besuch des Geländes des Besucherbergwerks kostet am Abend 2 Euro, hier kann man das Kunstwerk aus der Nähe betrachten und auch hören. Außerdem werden an diesen Abenden Führungen angeboten, die über das Kunstwerk und die Brücke selbst Auskunft geben (ohne Brückenbesteigung).

Die F60 ist ein Tagebaugroßgerät, das im Braunkohlebergbau eingesetzt wurde. Es handelt sich um eine Abraum-Förderbrücke. In der Brücke verliefen Förderbänder, die über dem Kohleflöz weggebaggertes Erdreich abtransportierten. Die Förderbrücke und die dazugehörigen Bagger konnten Abraum in einer Höhe von bis zu 60 Metern abtragen. Daher der Name F60. Der Stahl-Koloss in Lichterfeld ist das letzte von fünf gebauten Seriengeräten dieses Typs. Es war von März 1991 bis zum Juni 1992 im Tagebau Klettwitz-Nord im Einsatz. Da dieser Tagebau nur kurze Zeit in Betrieb war, entsteht direkt hinter der F60 ein relativ kleiner Tagebau-Restloch-See, der Bergheider See. Die Flutung wurde im September 2001 begonnen und soll 2007 abgeschlossen sein. Die Wasserfläche wird dann 340 Hektar groß sein.

Fotos, Fernsehbilder und andere Aufnahmen des eingeschalteten Kunstwerks dürfen erst veröffentlicht werden, wenn die Erstillumination durch den Bundespräsidenten erfolgt ist. Bitte beachten Sie daher für Fotos und andere Bildaufnahmen sowie für Tonaufnahmen der Klanginstallation die
Sperrfrist 2. Oktober 2003, 19.30 Uhr

Ein Foto der beleuchteten F60 in gesamter Länge (Fotograf Gerhard Kassner) stellen wir Ihnen gerne in druckfähiger Auflösung zur Verfügung (Anfragen per Email an hecht@iba-see.de). Sie können sich das Foto auch selbst im Internet herunterladen unter: www.kassnerfoto.de/F60.

Weitere Informationen im Internet:
Internationale Bauausstellung www.iba-see.de
Besucherbergwerk F60 www.f60.de
Hans Peter Kuhn www.hpkuhn-art.de

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letzte Änderungen: 26.1.2017 13:13