Pressemitteilung vom 11.04.2002

IBA in der Lausitz wird greifbar

Internationale Bauausstellung präsentiert die ersten Projekte

Die Lausitz ist von 2000 bis 2010 Schau- und Aktionsplatz der Internationalen Bauausstellung (IBA) Fürst-Pückler-Land, die sich mit der Neugestaltung und Umnutzung der weitläufigen Kulturlandschaft nach dem Tagebau befasst. Nach intensiver zweijähriger Planungsphase und Strategiefindung ist die IBA nun greifbar und sichtbar: Ab Mai 2002 werden die ersten Projekte eingeweiht und damit für alle Interessierten zugänglich.

Dazu gehört die ehemalige Förderbrücke F60 in Lichterfeld. Dieser Stahlriese mit über 500 Metern Länge ist der "liegende Eiffelturm der Lausitz". Das ehemalige Tagebaugerät wird am 5. Mai 2002 mit einer großen Feier als touristische Attraktion eröffnet. Bereits am Tag zuvor wird die F60 im Rahmen eines Festaktes in Anwesenheit von Bundespräsident Johannes Rau als Besucherbergwerk übergeben. Bei einer Führung können schwindelfreie Besucher ab dem Tag der Eröffnung täglich von der 74 Meter hohen Spitze die fantastische Aussicht über die Landschaft genießen. Der ehemalige Werkstattwagen direkt neben der F60 dient als Informations- und Ausstellungszentrum.

Die Eröffnung des alten Gasthauses im Künstlerort Pritzen als neues Bürgerhaus für den Ort wird am 26. Mai 2002 gefeiert. Nach der Stilllegung des Tagebaus, dem das Dorf fast zum Opfer gefallen wäre, bildet das neue Bürgerhaus einen Grundstein für die weitere Belebung von Pritzen und bietet den Einwohnern ein soziales und kulturelles Zentrum. Um Pritzen herum gibt es zahlreiche Land-Art-Objekte zu entdecken. Sie wurden von internationalen Künstlern während dreier Europa-Biennalen geschaffen.

In Fürstlich Drehna startet am 2. Juni 2002 feierlich der Kunstsommer "Sinnlich Drehna". In Zusammenarbeit mit den "Gärten der Sinne" aus Gehren inszenieren internationale Künstler in und um Fürstlich Drehna "Schnittstellen" zwischen alten erhaltenen und neuen, vom Tagebau geprägten Landschaften mit temporären Installationen. Dabei können die Besucher bis zum 8. September Kontraste zwischen dem natürlichen Landschaftsbild und der vom Tagebau geformten Landschaft aufspüren. Der Kunstsommer "Sinnlich Drehna" wird von einem Kulturprogramm begleitet.

Der IBA-Stadtpfad Sachsendorf-Madlow eröffnet am 1. September 2002 in Cottbus. Mit Infotafeln vor Ort und einem begleitenden Internetangebot (www.iba-stadtpfad.de) kann man auf diesem Rundweg erfahren, wie die industriell gefertigte Großsiedlung am Südrand von Cottbus wohnungs- und städtebaulich verbessert wird. Sachsendorf-Madlow ist dabei beispielhaft für die Wiederverwendung vorhandener Ressourcen im Stadtumbau.

Am 8. September 2002 weiht die IBA den ersten Teil des Fürst-Pückler-Radwegs und -Kutschwegs ein. Die Jungfernfahrt zwischen den berühmten Pückler-Parks von Branitz nach Bad Muskau kann mit Fahrrad, Kutsche oder Solarmobil zurückgelegt werden. Der vollständige Weg wird später einmal an zukünftigen Seenlandschaften vorbeiführen und alle IBA-Projekte miteinander verbinden.

Auch im IBA-Auftaktgebiet in Großräschen gibt es etwas zu feiern: Dort wird am 28. September 2002 die IBA-Allee eingeweiht, in deren Verlauf bis zur Tagebaukante die Gebäude verschiedene Zeitschichten der Industrialisierung widerspiegeln. Die Allee der Steine, die von Findlingen aus dem Tagebau gesäumt ist, führt zum Ufer des zukünftigen Ilse-Sees. Dort werden die IBA-Terrassen als zentrale Anlauf- und Informationsstelle für Besucher entstehen; der Baubeginn ist ebenfalls für September vorgesehen.

Außerdem kann ab dem 24. April 2002 das beeindruckende Gebäude der rekonstruierten Slawenburg Raddusch besichtigt werden. Einen Vorgeschmack auf die archäologische Dauerausstellung, die im nächsten Jahr eröffnet, bieten einzelne Exponate.

Ebenso ist es bereits ab dem 1. Mai 2002 möglich, den historischen Teil und die Umbauarbeiten im Kraftwerk Plessa zu besichtigen. Die Eröffnung als Museum und neuer Produktionsstandort ist für Mai 2003 geplant.

Darüber hinaus bietet die IBA in diesem Sommer erstmalig Tagebauerkundungen an. Diese Gelegenheit sollte man sich nicht entgehen lassen, denn viele der Tagebaurestlöcher in der Lausitz werden in der Zukunft geflutet und sich so in Seen verwandeln. Auf geführten Wanderungen und Radtouren kann man die sonst gesperrten Bereiche der bizarren Zwischenlandschaften erkunden und mit allen Sinnen erfahren. (Vgl. anderer Text)

Die Lausitz schafft Weitblick
Internationale Bauausstellung Fürst-Pückler-Land 2002

IBA-Info-Telefon: 03 57 53 / 370 270
www.iba-see.de

Eröffnungen
5. Mai Besucherbergwerk F60 in Lichterfeld
26. Mai Künstlerort Pritzen, Präsentation Biennale-Objekte
2. Juni bis 8. September Kunstsommer "Sinnlich Drehna"
1. September IBA-Stadtpfad Sachsendorf-Madlow
8. September Fürst-Pückler-Radweg- und -Kutschweg
28. September IBA-Auftaktgebiet Großräschen

Vorab-Besichtigungen
Ab 24. April Slawenburg Raddusch
Ab 1. Mai Kraftwerk Plessa