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Pressemitteilung vom 23.08.2001

Reste von Mies van der Rohes

Archäologie moderner Architektur / Grabungsergebnisse werden vorgestellt

Im Rahmen des "Wolf House Projects" der Internationalen Bauausstellung (IBA) Fürst-Pückler-Land werden seit 20. August Teile des Grundrisses des Hauses Wolf in Gubin ausgegraben. Eine internationale Studierendengruppe sucht nach Spuren dieses im Zweiten Weltkrieg zerstörten Hauptwerks der Modernen Architektur.
Die Ergebnisse werden am Freitag, den 24. August vor Ort vorgestellt.


Aus diesem Anlass laden wir Sie herzlich ein zur

Pressekonferenz,
am Freitag, 24. August 2001 um 11 Uhr in Gubin (Polen)

mit Prof. Rolf Kuhn (Geschäftsführer der IBA Fürst-Pückler-Land) und Prof. Leo Schmidt (Lehrstuhlinhaber für Denkmalpflege an der BTU Cottbus).

Eine genaue Wegbeschreibung finden Sie unter http://www.iba-see.de/wegbeschreibung. Außerdem können sie die Wegbeschreibung telefonisch erfragen unter: 03 57 53 / 3 70 0.

Ludwig Mies van der Rohe baute 1925 - 27 für den Fabrikanten Ernst Wolf eine großzügige Villa. Dieser erste moderne Bau des späteren Direktors des Bauhauses wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. In der Folge geriet das Haus und sein Standort lange in Vergessenheit.

Ein temporäres Fenster im Boden des heute parkähnlichen Geländes soll jetzt sinnlich veranschaulichen, dass die Reste dieses Bauwerks der Architektur-Ikone hier tatsächlich vorhanden sind und seine räumliche Dimension erlebbar machen. Dieses Freilegen der Spuren des verschwundenen Gebäudes soll die Auseinandersetzung mit dem historisch wichtigen Ort befördern. Hierbei kann auf die Forschungen zu historischen Quellen und Erinnerungen an das Haus zurückgegriffen werden.

In der durch die deutsch-polnische Grenze geteilten Doppelstadt Guben-Gubin kann so mit dem Blick in die Geschichte eine gemeinsame Identität entwickelt werden, die auch als Grundlage für zukünftige Projekte dienen kann.

Das Wolf House Project wurde initiiert von der IBA Fürst-Pückler-Land und entwickelt seine besondere Qualität aus der Zusammenarbeit verschiedener Partner, wie z.B. dem Museum of Modern Art in New York und der BTU Cottbus. Weitere Informationen zum Wolf House Project finden Sie unter http://www.iba-see.de/wolf-house-project.

Nach Abschluss der Feldforschung wird im nächsten Jahr in Zusammenarbeit mit der Universität Wroclaw und der TU Dresden die Entwurfsphase beginnen. Im Rahmen studentischer Workshops und eines anschließenden internationalen Ideenwettbewerbs soll die zukünftige Nutzung des Grundstücks des früheren Landhauses am Neißehang gefunden werden. Vor dem Hintergrund der Diskussion um eine Dokumentation und Präsentation der von Ernst Wolf und anderen Gubener Mäzenen gesammelten Kunstwerke der 20er und frühen 30er Jahre gibt es bereits eine Idee: Auf dem Grundstück des früheren Hauses Wolf könnte ein "Deutsch-Polnisches Zentrum für Moderne Kunst" entstehen.

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letzte Änderungen: 26.1.2017 13:13