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Newsletter vom 20. August 2010

Internationale Bauausstellung (IBA) Fürst-Pückler-Land


1. RBB-Dokumentarfilm zieht Bilanz zum IBA-Prozess
2. Lausitzer IBA erzielte im Monitoring gute Ergebnisse
3. Möbel fürs Lausitzer Seenland
4. Zweites Haus auf dem Geierswalder See schwimmt
5. Viertes Sommertheater in der Slawenburg Raddusch
6. "Paradiesisches Plessa" ersetzt ursprüngliche Inszenierung von Paradies 2
7. Das Schweigen der Trommeln an den Biotürmen
8. Auf zu neuen Ufern: Jetzt anmelden für die Licht-Klangskulptur zum Finale


(1) RBB-Dokumentarfilm zieht Bilanz zum IBA-Prozess

Die Lausitz ist ein Land der Superlative – davon ist Regisseur Wolfgang Albus überzeugt. In den vergangenen Wochen war er mit Kameramann Jan Urbanski und Tonassistent Mirko Hoffmann im Auftrag des Rundfunks Berlin-Brandenburg auf den Spuren der IBA in der Lausitz unterwegs. Zehn Jahre hat die Internationale Bauausstellung (IBA) Fürst-Pückler-Land hier als „Werkstatt für neue Landschaften“ auf Europas größter Landschaftsbaustelle gewirkt und an 30 Projekten zum Struktur- und Landschaftswandel gearbeitet. Was hat die IBA erreicht? Wie stark hat sie das Landschaftsbild mitgestaltet? Und was hat sie in den Köpfen und Herzen der Menschen hinterlassen? Das Filmteam stöberte in Filmarchiven, nahm die IBA-Projekte neu unter die Lupe und dokumentierte in starken Bildern sowohl den IBA-Prozess als auch den zehnjährigen Wandel vom ehemaligen Braunkohlerevier zum Lausitzer Seenland. Der Dokumentarfilm mit dem Titel "Vom Mars zum Seenland: Das Finale der IBA Fürst-Pückler-Land" zieht Bilanz mit harten Fakten und viel Poesie. Und so berichtet der Film auch über das IBA-Kunstprojekt „Paradies 2“ und erzählt von Menschen wie IBA-Geschäftsführer Rolf Kuhn, die den Wandel stetig und engagiert mitgestalten. Am 25. August um 21 Uhr wird der Film im Abendprogramm des Rundfunks Berlin-Brandenburg ausgestrahlt.


(2) Lausitzer IBA erzielte im Monitoring gute Ergebnisse

Seit ca. 100 Jahren bewähren sich Internationale Bauausstellungen als Planungsinstrumente für größere Bauvorhaben. Derzeit laufen in Deutschland drei IBA. Mindestens drei weitere sind agekündigt bzw. in der Diskussion. Um eine IBA nicht zu einem beliebigen Event zu machen, braucht es Qualitätskriterien und Netzwerke. Ende Juli tagten Vertreter der IBA Stadtumbau aus Sachsen-Anhalt, der IBA Hamburg und der Lausitzer IBA auf den IBA-Terrassen und stellten die Ergebnisse ihrer Arbeit vor. Auf der Grundlage eines bereits 2009 beschlossenen Memorandums, das zehn Empfehlungen zur Durchführung einer IBA gibt, diskutierten sie dann die schon weit gediehenen Pläne für eine IBA in Basel sowie die Frage, ob eine IBA bei der Bewältigung spezieller städtebaulicher Probleme in Berlin und Heidelberg hilfreich sein könnte. Außerdem wurden die vorläufigen Ergebnisse bei der Entwicklung eines IBA-Monitorings vorgestellt, das Christa Reicher, Professorin für Städtebau an der TU Dortmund, mit dem Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung im Auftrag des Bundesbauministeriums erarbeitet. Zukünftigen Projekten soll es zur Selbstevaluation zur Verfügung stehen. Im Rahmen einer Fallstudie wurde die Lausitzer IBA genauer unter die Lupe genommen und hinsichtlich ihrer Ziele, Ansprüche und Ergebnisse sehr wohlwollend bewertet. Martha Doehler-Behzadi, Expertin für Baukultur beim Bundesbauministerium, lobte die kühne Architektur und spektakuläre Industriekultur. Sie machen die Lausitzer IBA zur "bildgewaltigsten unter den laufenden IBA".

Prof. Kuhn mit der Mannschaft vom IBA-Labor am Seenmodel auf den IBA-Terrassen


(3) Möbel für das Lausitzer Seenland

Die Lausitzer Bergbaufolgelandschaft mit ihren neuen Seen wandelt sich immer mehr zu einer Tourismusregion. Die industriekulturelle Vergangenheit der künstlich geschaffenen Landschaften soll dabei erhalten bleiben. Nach dem Konzept der IBA soll neben Denkmalen der Geschichte auch außergewöhnliche Architektur die neue Landschaft prägen. Im Auftrag der IBA und der brandenburgischen und sächsischen Zweckverbände haben deshalb Studenten der Fachhochschule Potsdam unter der Leitung von Prof. Walter Hardt vom Fachbereich Produkt- und Umweltdesign an einem Möblierungskonzept für das Lausitzer Seenland gearbeitet. Die Jury mit Volker Mielchen vom Zweckverband Lausitzer Seenland Brandenburg, Robert Widera vom Landratsamt Bautzen für den sächsischen Zweckverband, IBA-Geschäftsführer Prof. Dr. Rolf Kuhn und Prof. Hermann Weizenegger von der Fachhochschule Potsdam hatte 19 spannende Entwürfe zu begutachten, von denen drei prämiert wurden. Diese werden nun von den Studenten weiterentwickelt, detailliert und von den Zweckverbänden auf Kosten und Realisierung geprüft. Die Siegerentwürfe von Ferdinand Pechmann, Nico Kaeding und Stefan Hofinger werden zusammen mit den übrigen Arbeiten vom 21. September bis zum 31. Oktober im Besucherzentrum auf den IBA-Terrassen zu besichtigen sein.

Die Jury hat gewählt: Robert Widera, Prof. Hermann Weizenegger, Prof. Dr. Rolf Kuhn und Volker Mielchen (v.l.n.r.) mit den besten drei studentischen Entwürfen. Zu sehen sind die Arbeiten von Nico Kaeding, Ferdinand Pechmann und Stefan Hofinger (v.l.n.r.)


(4) Zweites Haus auf dem Geierswalder See schwimmt

Schwimmende Architektur als Markenzeichen für das Lausitzer Seenland zu entwickeln, war von Anfang an eines der Anliegen der IBA. Sie hat dazu nicht nur Gestaltungswettbewerbe ausgerufen, sondern auch die umfangreichen Planverfahren moderiert, die zwischen mehreren unterschiedlichen Behörden abzustimmen waren, sowie nach Investoren für die Umsetzung gesucht. Ende Juli hat nun die Firma steeltec37 ein zweites schwimmendes Haus auf dem Geierswalder See zu Wasser gebracht. Jetzt gibt es das Haus mit seiner markanten Halbbogenarchitektur und einladendem Sonnendeck in zweifacher Ausführung. Während das erste eine Wohnfläche von 97 Quadratmetern sowie ein Sonnendeck von 22 Quadratmetern bietet, hält das zweite zwei separate Wohneinheiten un Unter- und Oberdeck bereit. Insgesamt sollen am Standort auf 2,2 Hektar Wasserfläche in den nächsten Jahren 20 Häuser entstehen. Das wäre die größte schwimmende Wohnsiedlung in Deutschland und ein wegweisendes Projekt im Lausitzer Seenland. Unter der Dachmarke Lausitz Resort beginnt nun die Vermarktung der wasser- und landseitigen Baugrundstücke für den Wohn- und Ferienhafen Scado.


(5) Viertes Sommertheater in der Slawenburg Raddusch

Die nach originalen Funden wieder aufgebaute und als archäologisches Museum genutzte Slawenburg bei Raddusch bietet neben dem Museumsbetrieb auch regelmäßig kulturelle Events an. Vom 26. bis zum 28. August findet zum vierten Mal ein Sommertheater statt. Am 26. und 27. August um 20.30 Uhr entführen die Tänzer des Sorbischen Nationalensembles gemeinsam mit Künstlern aus Tschechien und Polen die Zuschauer in die Welt der Slawen und Sorben. Zu erleben ist unter anderem eine Auswahl von Antonin Dvoraks berühmten „Slawischen Tänzen“. Der dritte Abend steht unter dem Motto „Heute geh ich ins Maxim“. Ballett, Chor und Orchester des Sorbischen Nationalensembles, die Philharmonie Zielona Gora und international gefeierte Solisten locken ab 20.30 Uhr auf eine Reise durch Frankreich. Der Höhepunkt des Operettenabends ist das festliche Feuerwerk, das im Anschluss an die französischen Nächte gezündet wird. Am Sonntag gibt es ab 10 Uhr verschiedenste Angebote für Kinder. Um 11 Uhr startet ein gemeinsames Programm des Tanzensembles Freundschaft aus Cottbus und des Deutsch-Sorbischen Ensembles Sielow. Höhepunkt des Familientages ist um 16.30 Uhr die Premiere des Kindermusicals „Ein Traum vom Fliegen“.
www.slawenburg-raddusch.de


(6) "Paradiesisches Plessa" ersetzt ursprüngliche Inszenierung von Paradies 2

Da die Veranstaltungsreihe "Von der Energie des Humors" nach der Absage des Co-Regisseurs Thomas Kreimeyer entfallen musste, wurde mit den Plessaern selber ein neues Konzept für eine besondere künstlerische Inszenierung erarbeitet. Am 11. September wollen die Akteure ihren Ort mit Blumen, Licht und Musik schmücken und dabei den Spuren in seine Geschichte folgen. Das "Paradies" beginnt bei Essen und Trinken im Kulturhaus, das 1960 als Ersatz für die am Ende des Zweiten Weltkrieges zerstörten Gasthäuser erbaut wurde. Das Architekturdenkmal ist ein Zeugnis unzähliger Biographien von Menschen, die in Tagebau, Kraftwerk und Brikettfabrik ihren Lebensunterhalt verdienten und hier einkehrten. Nach dem Essen soll, als Erinnerung an die imposanten Blumenfeste, die bis in die 1960er Jahre veranstaltet wurden, der Platz vor dem Kulturhaus in ein Blumenmeer verwandelt werden. In der blauen Stunde, wenn sich die Dämmerung über den Ort senkt, bleiben alle Lichter aus. Nur die Bahnhofstraße wird in ein Lichtermeer aus Stall- und Grubenlampen, Kerzen und Taschenlampen getaucht. Als Höhepunkt wird das Erlebnis-Kraftwerk, einstiges industrielles Herz der Gemeinde, illuminiert. Der Abend klingt mit kulinarischen Angeboten und Tanz aus. Die Veranstaltung ist kostenfrei, nur Blumen und Licht sollten Besucher unbedingt mitbringen.


(7) Das Schweigen der Trommeln an den Biotürmen

Vor der imposanten Kulisse der Biotürme Lauchammer findet nicht wie ursprünglich geplant am 4. September, sondern am 17. September um 19 Uhr nun eine Performance mit Schlaginstrumenten statt, an der das Publikum aktiv mitwirkt. Begleitet von musikalischen Improvisationen wird anschließend auf einer großen Leinwand die Entwicklung der Niederlausitz in den letzen 10 Jahren in einem Dokumentarfilm vorgestellt. Zur hereinbrechenden Dämmerung werden die Türme zum IBA-Finale illuminiert und in ein neues Licht getaucht. www.biotuerme.de


(8) Auf zu neuen Ufern: Jetzt anmelden für die Licht-Klangskulptur zum Finale

Am 18. September findet die siebte und letzte Inszenierung des Kunstprojekts "Paradies 2" statt. Dies ist zugleich der öffentliche Abschluss von zehn Jahren Internationaler Bauausstellung in der Lausitz. Einer der Schwerpunkte der IBA-Arbeit war es, die Entstehung und Ausformung des Lausitzer Seenlandes zu begleiten. Einer dieser neuen Seen soll nun illuminiert werden. Mindestens 3.000 Menschen werden benötigt, um eine kilometerlange Lichterkette um den Sedlitzer See zu formieren. Hunderte Fanfarenspieler und Trommler werden dazu ihre Klänge über den See schicken. Jeder ist aufgerufen, mit Fahrrad- oder Taschenlampe Licht für die Zukunft des Lausitzer Seenlandes zu machen. Je mehr Menschen dabei sind, desto klarer werden die Umrisse des Sees sichtbar. Wenn Sie Interesse haben, Teil dieser einmaligen Licht-Klang-Skulptur zu werden, melden Sie sich bitte bei unserer Mitarbeiterin Kerstin Noack, die für die Koordination verantwortlich ist und größere Gruppen in einen Uferabschnitt einweist. Gern beantwortet sie Ihre Fragen unter Telefon 035753-370 13 oder per E-Mail an noack@iba-see.de. Die nächsten Vorbereitungstreffen finden am 30. August und 13. September jeweils um 18 Uhr in der Sedlitzer Kirche statt. Bis Ende August finden Sie alle wichtigen Informationen zum Ablauf der Veranstaltung, zur Anfahrt, zum Lageplan und zur Anmeldung auch auf unserer Webseite www.iba-see.de.


letzte Änderungen: 26.1.2017 13:13