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Newsletter 106 vom 29. Oktober 2008

Internationale Bauausstellung (IBA)
Fürst-Pückler-Land

1. Preisgekrönter Aussichtsturm klangvoll eröffnet
2. Entwürfe zur "Mobilen Schwimmenden Architektur" ausgezeichnet
3. IBA soll sich in die „Energieregion Lausitz–Spreewald“ eingliedern
4. Biotürme schmücken sich mit Ingenieurpreis
5. Wettbewerb "Stadthafen Senftenberg" wird ausgelobt
6. Saisonrückblick auf den IBA-Terrassen
7. AG Lauchhammer letztmalig in alt bewährter Runde

(1) Preisgekrönter Aussichtsturm klangvoll eröffnet

Das IBA-Themenjahr „Seensucht Lausitz“ hat mit der Einweihung der „Landmarke Lausitzer Seenland“ einen weiteren Höhepunkt erreicht. Gemeinsam mit Infrastrukturminister Reinhold Dellmann und Vertretern der Stadt Senftenberg, der LMBV und Partnern wurde sie in der vergangenen Woche eröffnet. Das neue Wahrzeichen der Seenlandschaft steht an der Mündung des Sornoer Kanals zwischen dem Sedlitzer und Geierswalder See. Entworfen wurde der Aussichtsturm von dem Münchener Architekten Stefan Giers. Er hatte beim IBA-Wettbewerb zur „Landmarke Lausitzer Seenland“ im Jahr 2005 den ersten Platz belegt. Nun ist seine Idee Wirklichkeit geworden. 30 Meter ragt der Stahlkoloss in den Himmel. Als Symbol für den schiffbaren Seenverbund setzt der Turm ein Zeichen für den Wandel der Region von einer Bergbau- zu einer Seenlandschaft. Gebaut ist der „Riese“ aus 111 Tonnen Corten-Stahl, der durch Witterungseinflüsse eine ausdrucksstarke rostrote Patina entwickelt und so auch auf die gigantischen Tagebaugeräte verweist. Anlässlich der Eröffnung wurde der Aussichtsturm von zwei italienischen Künstlern zum Klingen gebracht. Am Eröffnungswochenende strömten hunderte Besucher auf den Turm und verschafften sich Weitblick über das Lausitzer Seenland.
"Streiflichter" vom Entwurf zum Bau bis zur Eröffnung

(2) Entwürfe zur "Mobilen Schwimmenden Architektur ausgezeichnet"

Weltweites Interesse auf die Entwicklungen im Lausitzer Seenland zog der IBA-Wettbewerb „Mobile Schwimmende Architektur“. Am 15. Oktober wurden die sechs besten Entwürfe aus den 149 eingereichten Arbeiten mit einem Preisgeld in Höhe von je 3.500 Euro prämiert. Die Siegerarbeiten kommen aus den Ländern Schweiz, Niederlande und Deutschland. Darunter ist auch ein Sonderankauf (2.500 Euro). Gewonnen haben:

  • Gernot Nalbach, N+N Gesellschaft v. Architekten mbH (Berlin), Entwurf „Kokon“
  • Karolina Gawryszewska (München), Entwurf „Solar+“
  • Rafaa, Architekt Dipl.-Ing. Rafael Schmidt (Zürich), Entwurf „The last resort“
  • J.C. van Noort (Amsterdam), Entwurf „Welcome to Lusatia“
  • Kern & Repper Architektenpartnerschaft BLAUWERK (München), Entwurf „Framing Seascape“
  • MIR architecten in collaboration with Ahmed El-Shafei (Amsterdam), Entwurf Coalibri“
  • Sonderankauf „Hubmodul“ von Eduard Langner (Walzbachtal)

Ziel des Wettbewerbs war der Entwurf eines schwimmenden Hauses, das einen möglichst hohen Grad an Mobilität und Autarkie erreichen soll sowie an die Bedingungen im Seenland angepasst ist. Die Wettbewerbsarbeiten sind noch bis zum 16. November im Besucherzentrum auf den IBA-Terrassen zu sehen.
Weitere Informationen

(3) IBA soll sich in die „Energieregion Lausitz–Spreewald“ eingliedern

Auf seiner Herbstsitzung plädierte der IBA-Fachbeirat entschieden dafür, die durch die IBA angeschobenen Prozesse durch eine Folgeinstitution fortzuführen. Landrat und IBA-Gesellschafter Georg Dürrschmidt sagte dazu: "Schon seit geraumer Zeit beschäftigen sich die IBA-Gesellschafter mit der Thematik, ob und in welcher Form die IBA über das Jahr 2010 hinaus fortgeführt werden soll. Einigkeit gibt es darüber, dass eine Folgeinstitution zur weiteren Betreuung bestehender Projekte nötig ist.“ Angedacht sei, die IBA einer Säule in der künftigen Struktur der „Energieregion Lausitz-Spreewald“ zuzuordnen. In der vergangenen Woche haben sich die Vertreter der Landkreise Spree-Neiße, Oberspreewald-Lausitz, Dahme-Spreewald und Elbe-Elster sowie der Cottbuser Oberbürgermeister mit Ministerpräsident Platzeck getroffen, um die Strategie der Verantwortungsgemeinschaft zu besprechen. Im nächsten Jahr soll die GmbH gegründet werden, in der sich die IBA nach 2010 auch eingliedern soll.

(4) Biotürme schmücken sich mit Ingenieurpreis

Erst im Juli zu neuem Glanz erstrahlt, hat das einzigartige Industriedenkmal und IBA-Projekt nun auch den brandenburgischen Ingenieurpreis erhalten. Das Cottbuser Ingenieurbüro P. Jähne nahm vergangene Woche gemeinsam mit Architekt Frank Zimmermann und Wilken Straatmann, Geschäftsführer der Biotürme Lauchhammer gGmbH, die Urkunde und das Preisgeld in Höhe von 3.500 Euro von der Ingenieurkammer entgegen. Unter dem Thema „Technologien und Innovationen für Umwelt und Natur“ wurden insgesamt vier unterschiedliche Beiträge für branchenübergreifende ingenieurtechnische Leistungen, Kreativität und gesamtgesellschaftliches Engagement ausgezeichnet.

Zu den Preisträgern würden Projekte gehören, deren Signalwirkung weit über die Landesgrenzen Brandenburgs hinausgehe. Eben diese Aufmerksamkeit erzielen die Biotürme mit ihrer Geschichte und der imposanten Architektur. Im Rahmen der Sanierungsarbeiten wurden zwei moderne Aussichtskanzeln an eine der sechs Turmtropfkörpergruppen angebracht. Sie wurden vom Cottbuser Architekturbüro Zimmermann und Partner entworfen und konstruktiv vom Ingenieurbüro Peter Jähne realisiert. In einer weitgehend original erhaltenen Gesamtkulisse schaffen sie ein ganz besonderes Raumerlebnis.
IBA-Projekt Biotürme
Webseite Brandenburgische Ingenieurkammer

(5) Wettbewerb „Stadthafen Senftenberg“ wird ausgelobt

Die IBA Fürst-Pückler-Land und die Stadt Senftenberg loben noch in diesem Jahr den Wettbewerb „Stadthafen Senftenberg“ aus. Dabei handelt es sich um einen begrenzt offenen Realisierungswettbewerb mit einem vorgeschalteten Bewerbungsverfahren. Es ist geplant, den architektonischen und landschaftsplanerischen Wettbewerb am 10. November 2008 öffentlich bekannt zu machen. Die Auslobungsunterlagen sollen am 17. Dezember 2008 an die Teilnehmer versandt werden. Mindestens 25 Arbeitsgemeinschaften, die Erfahrungen in den Bereichen Architektur, Landschaftsarchitektur und Wasserbau haben, werden eingeladen, sich an dem Wettbewerb zu beteiligen. Mit einer eigenständigen Architektursprache soll das Bauwerk Anziehungspunkt werden und die Rolle der Stadt Senftenberg im 21. Jahrhundert klar zum Ausdruck bringen: Die Bergbaustadt wandelt sich zu einem Mittelzentrum einer neu entstehenden Seenlandschaft. Denn als einzige Stadt der Region liegt Senftenberg bereits seit 35 Jahren an einem Tagebausee, der touristisch etabliert ist. Mit dem Entstehen des Lausitzer Seenlandes ergeben sich auch neue Chancen für Senftenberg. Durch die Integration des Sees in den 7000 Hektar großen Seenverbund über den Kanal zum Geierswalder See wird daher ein weiterer Ausbau der wassertouristischen Infrastruktur am Senftenberger See erforderlich. Die IBA unterstützt die Öffnung der Stadt zu ihrem See im Rahmen des Projekts „SeeStadt Senftenberg“. Weitere Infos folgen auf der IBA-Webseite.

(6) Saisonrückblick auf den IBA-Terrassen

In der Saison April bis Oktober verzeichnete der Tourenservice auf den IBA-Terrassen wieder sehr gute Besucherzahlen. Bis Ende des Jahres werden rund 80.000 Besucher auf den IBA-Terrassen erwartet. Über die IBA-Touren haben bis dato rund 7000 Gäste die Zwischenlandschaften und IBA-Projekte erkundet. „Der Renner sind vor allem individuell zusammengestellte Touren“, sagt Ingolf Weichelt vom Tourenservice. Bei den öffentlichen Touren werden vor allem die „Reise zum Mars“, die „Spritztour ins Seenland“ sowie die Radtour „Von der Wüste aufs Wasser“ stark nachgefragt. Aber auch die „Jeepsafari in und um den Tagebau Welzow“ in Kooperation mit dem Bergbautourismusverein Welzow stieß bei den Besuchern auf breites Interesse. Verstärkt reisten in diesem Jahr Sachsen an, aber auch Berliner, Hamburger und Besucher aus Nordrhein-Westfahlen, Schleswig-Holstein und Bayern waren zu Besuch im Seenland. Die letzten öffentlichen Touren finden übrigens am bevorstehenden Wochenende vom 31.10 bis zum 2. November statt. Individuelle Touren sind jederzeit über den IBA-Tourenservice buchbar. Die Öffnungszeiten des IBA-Besucherzentrums ändern sich ab 1. November. Dann ist täglich von 10 – 17 Uhr geöffnet.
Zum IBA-Tourenservice

Foto: Rasche

(7) AG Lauchhammer letztmalig in alt bewährter Runde

Mitte Oktober hielt die "Arbeitsgruppe Lauchhammer" der IBA Fürst-Pückler-Land ihre bisweilen 48. und letzte Sitzung ab seit der ersten im April 2000. In dem Strategiepapier "Erhaltet die Biotürme Lauchhammer" erklärten die IBA-Arbeitsgruppe, die Lokale Agenda 21 Lauchhammer e.V., der Kultur- und Heimatverein Lauchhammer e.V. sowie der Traditionsverein Braunkohle Lauchhammer e.V. damals ihren Willen, gemeinsam an der Entwicklung von Ideen für die Nachnutzung der Biotürme sowie nach Realisierungsmöglichkeiten zu suchen. Mit dem Erfolg des Projekts wurde die Arbeitsgruppe in dieser Form nun aufgelöst. "Dennoch sind unsere Partner bestrebt, sich nun anders zu organisieren wie z.B. in einem Vereinsstammtisch", sagt IBA-Projektleiterin Brigitte Scholz.

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letzte Änderungen: 26.1.2017 13:13