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Newsletter vom 25. Juni 2010

Internationale Bauausstellung (IBA) Fürst-Pückler-Land

1. Paradies 2: Eine Skulptur aus tausend Begegnungen lockt nach Cottbus
2. Zwischenstopp: IBA-Botschafter in China unterwegs
3. Baustart: Ilse-See und Sedlitzer See werden verbunden
4. IBA-Austausch: IBA meets IBA an der Tagebaukante
5. Reiselust: IBA-Fachexkursion führt nach Basel - Jetzt anmelden!
6. Musikspektakel: European Celtic Festival an der F60
7. Familienwochenende: Auf Entdeckungstour im Geopark Muskauer Faltenbogen
8. Strandfest: Erlebnis- und Informationstage am zukünftigen Cottbuser Ostsee
9. Panorama: Tagebauwanderung im Abendlicht
10. See-Edition: Hommage an zehn Jahre IBA


(1) Paradies 2:

Eine Skulptur aus tausend Begegnungen lockt nach Cottbus

Als Teil des Kunstprojekts „Paradies 2“, das der Schweizer Künstler Jürg Montalta für das Abschlussjahr der IBA entwickelt hat, bitten die Bewohner des Cottbuser Stadtteils Sachsendorf-Madlow am 4. Juli zu Tisch: Ab 14 Uhr bilden sie mit Tisch, Stuhl und Lieblingsessen eine „paradiesische Tafel“ mitten auf der Gelsenkirchener Allee. Die vierspurige Autostraße ist an diesem Tag für den Verkehr gesperrt. Extra für das „Dorffest“ in der Sadt hat der in Berlin und Köln lebende Schlagzeuger, Perkussionist und Komponist Christoph Hillmann eine Stadtteil-Samba komponiert. Über 100 Musiker werden mit den Besuchern gemeinsam singen und die Sachsendorfer Samba tanzen.
Der Stadtbezirk Sachsendorf-Madlow ist eines von 30 Projekten, welche die IBA in den letzten Jahren begleitete. Von 1975 bis 1986 u. a. für die Arbeiter und Angestellten der Energiewirtschaft errichtet, hatte er nach der Wende mit Bevölkerungsschwund und sinkender Attraktivität zu kämpfen. Rückbau bei gleichzeitiger Aufwertung war die von der IBA unterstützte Strategie der Stadt, um der Abwärtsspirale aus Leerstand, Verwahrlosung, Imageverlust und weiterer Abwanderung entgegenzuwirken. Doch bei aller gestiegenen städtebaulichen Attraktivität - wirklich lebenswert wird ein Stadtteil erst durch seine Bewohner. Um den Zusammenhalt weiter zu stärken, war der örtliche Bürgerverein sofort bereit, Montaltas Idee für ein außergewöhnliches Fest umzusetzen.


(2) Zwischenstopp:

IBA-Botschafter in China unterwegs

Das Know how und die Erfahrungen der IBA in der Lausitz werden nachgefragt: Gerade ist die Leiterin der Abteilung Projekte, Brigitte Scholz, von einer Dienstreise nach China zurückgekehrt. Auf dem 47. Weltkongress der International Federation of Landscape Architects in Suzhou bei Shanghai und an der China University of Mining in Xuzhou hat sie die Herausforderungen der Bergbausanierung in der Lausitz dargestellt. Gemeinsam mit Hon.-Prof. Adrian Hoppenstedt, Vorsitzender des IBA-Fachbeirates und ehemaliger Präsident des Bundes Deutscher Landschaftsarchitekten BDLA, nahm sie in Xuzhou an einer Beratung der dortigen Bergbaugesellschaft teil, auf der die Nachnutzung eines ehemaligen Zechenareals diskutiert wurde. Auch IBA-Mitarbeiter Michael Feiler verweilt derzeit in China und präsentiert auf einer Unternehmerplattform der Expo Shanghai im Rahmen einer Präsentation des Landes Brandenburg die Arbeit der LMBV und der IBA in der Lausitz.

Brigitte Scholz auf der Expo Shanghai vor dem chinesichen Pavillion (rot) und der Expo Axis


(3) Baustart:

Ilse-See und Sedlitzer See werden verbunden

Bereits seit Mitte Juni laufen die vorbereitenden Arbeiten der LMBV für die Realisierung eines ingenieurtechnisch anspruchsvollen Projektes im Lausitzer Seenland. Der Ilse-See wird über einen 186 Meter langen schiffbaren Kanal, der vier Bahngleise sowie die Bundesstraße 169 unterquert, mit dem benachbarten Sedlitzer See verbunden. Am 15. Juli ist es soweit und der erste Spatenstich wird um 11.30 Uhr von Vertretern der Stadt Senftenberg, des Zweckverbandes Lausitzer Seenland Brandenburg, des Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft, der Investitionsbank des Landes Brandenburg, der Deutschen Bahn AG sowie der LMBV vollzogen. Im Auftrag der IBA ist ein Gestaltungskonzept entwickelt worden, das nach dem Entwurf des Dresdner Architekturbüros Meyer-Bassin und Partner eine Reihe von 37 Stelen vorsieht, die Tunnel und Kanal begleiten. Während die Köpfe der Stelen in der Dunkelheit orange leuchten, sollen in der Tunneldecke mehrere konische Lichtöffnungen als „Himmelsaugen“ eingebracht werden. So wird auch das Passieren des Kanals zu einem ganz besonderem Erlebnis. Bis 2013 soll der Kanal fertiggestellt und das Konzept umgesetzt werden.

Entwurf: Dresdner Architekturbüro Meyer-Bassin und Partner


(4) IBA-Austausch:

IBA meets IBA an der Tagebaukante

Derzeit sind in Deutschland gleich drei Internationale Bauausstellungen „in Arbeit“. Während sich die Lausitzer IBA vor allem mit den Landschaften nach dem Braunkohlentagebau beschäftigt, geht man in Sachsen-Anhalt in einem Verbundprojekt von 19 Städten der Frage nach, wie städtebaulich auf schwindende Einwohnerzahlen zu reagieren ist. Die IBA Hamburg, die noch bis 2013 läuft, hat sich zum Ziel gesetzt, mit den Elbinseln zwischen der HafenCity und Harburg einen ganzen Stadtteil der Metropole zu entwickeln. Bis dahin wird schon - mindestens - eine weitere IBA gestartet sein. Mit der IBA Basel will sich erstmals eine Region außerhalb Deutschlands des Planungsinstruments IBA bedienen. Bereits seit 2007 arbeiten die IBAs vernetzt. Ein Memorandum hat u. a. zehn Empfehlungen zur Durchführung einer IBA erarbeitet.
Am 29. und 30. Juli trifft man sich erneut, dieses Mal in Großräschen auf den IBA-Terrassen. Auf der Tagesordnung stehen neben den Arbeitsberichten und einer Exkursion auch die wichtige Frage nach der Verstetigung einer IBA. Jetzt, wo die beiden ostdeutschen Bauausstellungen 2010 zu Ende gehen, müssen Vereinbarungen getroffen werden, wie die Arbeit an den einzelnen Projektstandorten auch ohne IBA weitergeführt wird.


(5) Reiselust:

IBA-Fachexkursion führt nach Basel - Jetzt anmelden!

In diesem Herbst lädt die IBA vom 15. bis 18. Oktober ein letztes Mal zu ihrer jährlichen Fachexkursion ein. Diesmal geht es nach Basel, wo die nächste Internationale Bauausstellung in den Startlöchern steht. Die Stadt im Dreiländerdreieck zwischen Schweiz, Deutschland und Frankreich will die Instrumentarien einer IBA nutzen, um das Wachstum der Region nachhaltig zu steuern und grenzüberschreitendes Engagement zu festigen. Wir schauen aber nicht nur den IBA-Machern beim Auftakt über die Schultern, sondern besuchen ausgewählte Orte, die exemplarisch für die Entwicklung der Region sind. Auf dem Programm stehen ein geführter Stadtrundgang durch Basel, ein Besuch des Campus Novartis sowie der Fondation Beyeler in Riehen, einer Sammlung für Kunst der Klassischen Moderne im Museumsbau von Renzo Piano, die Besichtigung des Kraftwerks Rheinfelden und der Basilika Vierzehnheiligen sowie eine Fahrt auf dem Bodensee. Der Unkostenbeitrag liegt bei 340 Euro. Eine Anmeldung ist bis zum 21. Juli 2010 bei Gabriele Völzke, Telefon 035753-370 288,
E-Mail voelzke@iba-see.de möglich.
Weitere Information zum Programm und zur Buchung

PDF zum Download: Infoblatt IBA Basel (2.7 MB)


(6) Musikspektakel:

European Celtic Festival an der F60

Gerade hat die ehemalige Abraumförderbrücke F60 Geburtstag gefeiert: Im Mai vor acht Jahren wurde sie als Besucherbergwerk der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Doch nicht nur die gigantische Technik, der überwältigende Ausblick und das Licht-Klangkunstwerk des Künstlers Hans Peter Kuhn locken nach Lichterfeld. Die F60 hat sich auch als Veranstaltungsort etabliert. Bereits zum vierten Mal findet vom 30. bis zum 31. Juli, 18 bis 24 Uhr, am Besucherbergwerk F60 das European Celtic Music Festival statt. Bands und Solisten aus ganz Europa führen ein breites Spektrum der Stile und Spielarten keltischer Musik vor. Mit LIADAN ist am Samstag erstmalig eine reine Frauenband der Hauptact. Außerdem bringen The Church Mice, Clover aus Berlin, die Connemara Stone Company, die Seldom Sober Company sowie The Aberlour´s und die internationale Meisterin im Irish Dance Nicole Ohnesorge große Hymnen und Balladen, wilde irische Kneipenlieder, temperamentvolle Jigs & Reels, furiose Tänze und kraftvollen Celtic Rock auf die Bühne. Und auch das gehört zu einem richtigen Festival: Zu Füßen der F60 darf gezeltet werden!
www.f60.de


(7) Familienwochenende:

Auf Entdeckungstour im Geopark Muskauer Faltenbogen

Erdgeschichtlich hat der Geopark Muskauer Faltenbogen wirklich einiges zu bieten. Das Familienwochenende am 17. und 18. Juli bietet die Gelegenheit, auf geführten Touren per Rad, zu Fuß, per Bahn und mit dem Kremser die überraschende geologische, landschaftliche, bergbau- und industriehistorische sowie kulturelle Vielfalt in diesem ersten länder- und staatsübergreifenden Geopark zu entdecken. Die Muskauer Waldeisenbahn bietet verstärkten Zugbetrieb mit kostenlosem Fahrradtransport, historischer Dampflok und Nostalgiewagen, auf der wieder errichteten Ziegeleibahnstrecke in Klein Kölzig wird erstmalig der Zugbetrieb wieder aufgenommen. Es gibt Führungen in der ehemaligen Ziegelei, und die benachbarte Groß Kölziger Heimatstube feiert 10-jähriges Bestehen. Vorträge und Fachexkursionen im Rahmen des 9. Geoparktreffens runden das Programm ab.
Anmeldungen und weitere Informationen: www.muskauer-faltenbogen.de


(8) Strandfest:

Erlebnis- und Informationstage am zukünftigen Cottbuser Ostsee

Erst im Jahr 2015 wird mit der Flutung des östlich von Cottbus gelegenen Tagebaus begonnen. Dann aber wird daraus der größte See Brandenburgs entstehen, was erhebliche Auswirkungen auch auf städtebauliche Planungen in und um Cottbus haben dürfte. Um die zukünftigen Entwicklungen langfristig vorzubereiten, wurde ein Masterplan für das Areal erstellt und ein „Cottbuser Inselrat“ initiiert, der seine Umsetzung begleitet. Das Cottbuser Ostseefest informiert seit einigen Jahren über die Entwicklungen des Tagebaus und die zukünftigen Planungen. In diesem Sommer findet es vom 17. bis zum 18. Juli nahe des zukünftigen Sees und am gleichfalls künstlich angelegten Mauster Kiessee statt. Der dortige Erlebnispark wird am Samstag auch um einen Aussichtsturm und ein Museum reicher. Am Sonntag lockt ein buntes Programm mit Frühschoppen, Vorführungen des Spielmannszuges, Kinderprogramm, Badewannenpaddeln und Tanz. Zudem gibt es Informationen zum Masterplan Ostsee und Rundfahrten im Tagebau. Auch für ein bisschen Ostseewasser wird gesorgt: Gegen 14 Uhr treten Mannschaften beim Wasserlauf vom Kies- zum Ostsee an. Dabei geht es nicht nur um Schnelligkeit, sondern auch darum, die mitzuführende Wasserlast möglichst vollständig ans Ziel zu bringen.
www.cottbuser-ostsee.de


(9) Panorama:

Tagebauwanderung im Abendlicht

Seit Jahren sind die IBA-Touren ein Renner. Ob in den noch aktiven Tagebau, auf den Grund zukünftiger Seen oder auf die Wellen der neu entstehenden Wasserlandschaft - die grandiose Umgebung und kompetente Führer sorgen dafür, dass Besucher einen nachhaltigen Eindruck vom Wandel der Landschaften erhalten. In diesem Jahr sind einige neue Angebote dazu gekommen, etwa drei Führungen für Menschen mit Handicap. Außerdem besteht nun einmal im Monat die Möglichkeit, bei Dämmerung in die ehemalige Grube Meuro, den zukünftigen Ilse-See, hinabzusteigen. Die Abendsonne zaubert ein ganz besonderes Licht, das die Tour zu einem einmaligen Erlebnis werden lässt. Die „Sonne, Mond und Mars“-Tour findet morgen um 19.00 Uhr und an allen letzten Samstagen im Monat statt, individuell für eine Gruppe gebucht auch an jedem Tag der Woche.


(10) See-Edition:

Hommage an zehn Jahre IBA

Eine nette Idee hat das Autohaus Großräschen verwirklicht. Für heimat- und IBA-verbundene künftige Autokäufer hat man als "Hommage" an die zehn Jahre Arbeit der Internationalen Bauausstellung Fürst-Pückler-Land eine limitierte „see-edition“ aufgelegt. 25 Autos der Fahrzeugtypen VW Polo, Golf und Golf plus können auf Wunsch mit dem IBA-Logo „see“ versehen werden. Neben der Standartausstattung erwarten den „see-edition“-Fahrer ein paar Raffinessen, die im Preis bereits enthalten sind, wie z. B. eine Parkhilfe, ein Lederlenkrad, Sportsitze und abgedunkelte Scheiben. Bis zum 31. Oktober 2010 läuft die Verkaufsaktion.


letzte Änderungen: 26.1.2017 13:13